Ein Freitagmorgen im Juni, Wetter für den anstehenden Sommer nicht gerade verlockend, die Finanzsituation steht nicht zum Besten, die Verwaltungsstrukturreform und das neue kirchliche Finanzwesen werfen ihre Schatten voraus und führen bereits jetzt an vielen Stellen zu Verunsicherungen.

Die Bürotür geht auf und ein über das ganze Gesicht strahlender junger Mann tritt ein, kurzes Nachdenken – so lang ist es noch gar nicht her – genau, Maxim, Maxim Geldt. Er berichtet, er sei mit seiner Firma gerade auf einer Messe in Herne beschäftigt und wollte uns bei dieser Gelegenheit auf jeden Fall besuchen.

Maxim.Harley
Maxim kam vor drei Jahren in die Beratung, musste auf einen Integrationskurs Deutsch warten, wollte aber sofort etwas tun und bot sich uns als Systemadministrator an. Er liebte seinen Beruf, zu dem er sich bereits durch ein Studium qualifiziert hatte und wollte ihn auch in Deutschland weiter ausüben. In der Zeit des Integrationskurses kümmerte er sich weiter um die Rechner des Internet Cafés, half bei der Installation neuer Computer in Büros und bei den typischen Fragen a lá »mein Drucker druckt nicht«. Unser Sprachkursbereich bot ihm zusätzlich einen studienvorbereitenden Kurs an. Durch die Beratung des JMDes GF (Granatiefonds) Hochschule und die Fördermöglichkeit für junge Akademiker aus dem Ausland konnte er über eine dreimonatige Förderung die für seinen Traumberuf nötigen Englischkenntnisse verbessern.
Er bewarb sich bei weit über 30 Firmen, vor allem in Süddeutschland und wurde von der Hälfte zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Trotzdem gab es zunächst nur Absagen, aber daraus lernte er und unsere Aufgabe war es, ihn weiter zu motivieren und anzuspornen.

Und dann kam die Möglichkeit bei WWAG Motorcycle Stuff für Harleys, aber: die Firma arbeitet nur mit Apple Computern und das ist ja bekanntlich eine andere Welt. Einer der Kollegen im JMD war glücklicherweise auch ein Apple User. Maxim vermittelte mit seinem Enthusiasmus, dass Einarbeitung kein Problem darstellt. Nun ist er glücklicher Systemadministrator in einem Unternehmen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der ganzen Welt. Gesprochen wird Deutsch, aber auch Englisch. Im kommenden Jahr vertritt er die Firma in den Vereinigten Staaten. Auf dem Weg zu seinem nächsten Traum macht er erst einmal den Motorradführerschein.

Die Wolken vor dem Fenster haben sich ein wenig gelichtet. Schön, dass man ab und zu merkt , warum man diese Arbeit macht.

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